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Die am Morgen begonnene Evakuierung für die geplante Entschärfung eines Blindgängers in Mainz ist pünktlich abgeschlossen worden. Rund 3500 Menschen habe ihre Wohnungen verlassen müssen. Nun sind die Bombenentschärfer am Werk. Spezialisten des rheinland-pfälzischen wollen Kampfmittelräumdienstes auf einer bisher landwirtschaftlich genutzten Ackerfläche in Sichtweite zum Europakreisel an der Saarstraße eine 500 Kilogramm schwere amerikanische Weltkriegsbombe unschädlich machen.

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Der Sprengkörper ist Arbeiten auf einem Baufeld entdeckt worden. Der „gut zugängliche Blindgänger“ liegt seit 80 Jahren im Erdreich, wo die Stadt das Mainzer Zukunftsprojekt „Biotech-Campus“ verwirklichen will. Er ist gut zugänglich. Nach Einschätzung der Experten dürften die beiden Aufschlagzünder noch immer intakt sein. Die Evakuierung hat auch Folgen für den Betrieb der Hochschule – sie ist lahmgelegt.

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Anwohner mit Lautsprechern informiert

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Seit 8 Uhr sind Lautsprecherwagen der Feuerwehr und etwa 30 Fußgruppen unterwegs gewesen, um vor allem die Bewohner des Stadtteils Münchfeld, die Mieter mehrerer Studentenwohnheime sowie Beschäftigte und Kunden in den beiden angrenzenden Gewerbegebieten „Kisselberg“ und „Am Sägewerk“ noch einmal eindringlich daran zu erinnern, bis spätestens 10 Uhr ihre Häuser verlassen zu müssen. Nach Angaben der Stadtverwaltung, die am Morgen von rund 260 Einsatzkräften der Polizei und der Feuerwehr, des Brand- und Katastrophenschutzes, des Technischen Hilfswerks sowie weiterer Rettungsdienste sprach, sollen insgesamt etwa 2500 Flugblätter an die Bevölkerung verteilt werden; diese seien zum Teil in englischer und arabischer Sprache abgefasst worden. Für Fragen rund um die Evakuierung, von der ein Gebiet im Radius von gut 750 Meter um die Fundstelle betroffen ist, wurde eigens ein Bürgertelefon mit der Mainzer Rufnummer 06131/124634 eingerichtet.

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Beschützt: Auch sie musste ihre Wohnung verlassen
Protected: He also had to leave his apartmentMarcus Kaufhold

Alles in allem mussten nach Einschätzung der Einsatzleitung wegen der Bombenentschärfung circa 3500 Menschen bis 10 Uhr ihre Wohnungen und Quartiere verlassen; wobei einige davon wohl nur wie gewohnt zur Arbeit gingen. Als Ausweichunterkunft für jene, die nicht wissen, wo sie bleiben sollen, dient die Sporthalle in Drais, Hesslerweg 30. Anlieger konnten sie mit Sonderbussen der Verkehrsgesellschaft Mainzer Mobilität erreichen. Im Einzelfall stünden auch Rettungsdienste bereit, um pflegebedürftige oder Kranke, zu transportieren und zu betreuen.

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Die Hochschule Mainz hat ihre Studenten und Lehrkräfte bereits am Vorabend darüber informiert, dass der Betrieb am Freitag komplett eingestellt werde. Das gilt ebenso für einzelne Gebäude der Gutenberg-Universität, so diese im Sperrgebiet liegen: also zum Beispiel am Duesbergweg, an der Hegelstraße oder an der Isaac-Fulda-Allee. Die betreffenden Lehrveranstaltungen müssten dann entweder ausfallen oder in den virtuellen Raum verlegt werden, teilte die Universität den Studenten via Mail mit. Betroffene Unternehmen haben ihre Mitarbeiter ebenfalls meist schon vorab darüber informiert, dass sie am Freitag im Homeoffice bleiben sollen.

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Behinderungen im Straßenverkehr von und nach Alzey

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Doch auch außerhalb des eigentlichen Evakuierungsgebiets, das beiderseits von Saarstraße und Koblenzer Straße ausgewiesen ist, muss wohl bis in den Nachmittag hinein mit Behinderungen im Straßenverkehr gerechnet werden; dies gilt auch für die Zugstrecke zwischen Mainz und Alzey. Aktuelle Informationen zur Lage will die Stadt unter www.mainz.de bereitstellen.

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Weltkriegsbombe gefunden: der Europakreisel in Mainz
World War II bomb found: Europakreis in MainzThe capital of the state is Mainz

Nicht zuletzt sind die Geschäftsstelle und der Fanshop des FSV Mainz 05 bis auf Weiteres nicht zu erreichen, weil das Fußballstadion nahe an der Fundstelle liegt. Bis Sonntagabend, wenn in der Arena um 17.30 Uhr der Abstiegskracher gegen den 1. FC Köln ansteht, sollte sich draußen auf den Feldern alles wieder beruhigt haben; und, wenn überhaupt, nur mehr im Stadion eine Bombenstimmung herrschen.

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