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Taylor Swift nennt niemals Namen, wenn es um die Menschen geht, die sie in ihren Lieder besingt. Und doch kursierten am Freitag im Netz nur wenige Stunden nach dem Erscheinen ihren neuen ­Albums „The Tortured Poets Department“ einige Theorien darüber, von welchen bekannten Protagonisten die Songs handeln könnten.

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Zunächst einmal: Das neue Album ist schon in der Gegenwart angekommen. Travis Kelce, der aktuelle Freund des Popstars, hat es gleich in mehrere Lieder geschafft. So spielt Swift im Song „The Alchemy“ auf „touch[ing] down”, “team”, “winning streak”, “trophy” and “league” – football vocabulary! In case you didn't know: Kelce is a professional football player. Swifties are also speculating that the song “So High School” is about Kelce, as the two have been compared to a high school couple many times.

Erwartet hatten die meisten Fans eine Abrechnung mit Swifts ehemaligem Freund Joe Alwyn. Im April vergangenen Jahres war bekannt worden, dass sich der Popstar und der britische Schauspieler nach knapp sechs Jahren Beziehung getrennt haben – und Swift ist bekannt dafür, ihren Trennungsschmerz in Songs zu gießen. Ihre Fans enttäuscht sie nicht: Neben Balladen zählen zu den Trennungssongs auch Lieder mit einem poppigen Beat, wie etwa der Song „I Can Do It With A Broken Heart“.

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Der Trennungsschmerz versteckt sich hinter einer vermeintlich harmlosen Synthiepop-Melodie. Swift singt darüber, wie es ist, nach einer Trennung auf Tour zu sein. Auf Spotify werden dazu kurze Videoclips der laufenden „The Eras Tour“ eingeblendet. Als die Trennung von Alwyn vergangenes Jahr bekannt wurde, spielte Swift gerade die ersten Konzerte – offenbar mit gebrochenem Herzen. Wie sie im Refrain singt, hat sie es „vorgetäuscht, bis sie es geschafft hat“.

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Auch bei dem Lied „So Long, London“ wird gemunkelt, dass es von Alwyn handeln könnte. Es ist bereits das zweite Mal, dass Swift London in einem Song­titel verwendet. 2019 erschien auf ihrem Album „Lover“ das Lied „London Boy“, in dem es mutmaßlich ebenfalls um Alwyn geht, der in der britischen Hauptstadt aufgewachsen ist. „London Boy“ ist ein Liebeslied, „So Long, London“ nun der Abschied – und ausgerechnet der fünfte Track auf dem neuen Album. Swifts Fans wissen, dass das fünfte Lied auf jedem ihrer Alben meist eines der persönlichsten und verletzlichsten ist.

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Widersehen mit alten Bekannten

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Doch auch ein weiterer Ex scheint es auf das neue Album geschafft zu haben: Matty Healy, Frontmann der britischen Band „The 1975“, mit dem Swift Gerüchten zufolge 2023 nach ihrer Trennung kurz zusammen gewesen sein soll. So singt Swift in dem titel­gebenden Lied „The Tortured Poets Depart­ment“ von einer aufkeimenden Beziehung zwischen ihr und der Muse des Songs. Diese beschreibt sie als rauchenden, „tätowierten Golden Retriever“. Für Fans trifft das ganz klar auf Healy zu.

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Auch auf „But Daddy I Love Him“ singt sie in Anlehnung an den Disney-Film „Arielle“ offenbar über sich und den Musiker. Und kritisiert diejenigen, die damals ihren Unmut über ihre Beziehung geäußert ­haben. Healy war in der Vergangenheit immer wieder mit problematischen Kommentaren aufgefallen.

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Und auch mit alten Bekannten räumt Taylor auf dem Album auf. So sind Fans in dem Titel „thanK you aIMee“ die drei großgeschriebenen Buchstaben aufgefallen. Zusammen ergeben sie den Namen Kim. Ein subtiler Hinweis in Richtung Kim Kardashian? Diese hatte 2016 ein Telefonat zwischen ihrem damaligen Ehemann Kayne West und Taylor Swift ohne deren Zustimmung aufgezeichnet und veröffentlicht. Swift sah sich anschließend einem Shitstorm ausgesetzt und verschwand für einige Zeit aus der Öffentlichkeit. In einem Interview mit dem „Time“-Magazin Ende 2023 nannte sie diese Zeit einen der Tiefpunkte ihrer Karriere.

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Nun singt Swift in „thanK you aIMee“ davon, dass eines Tages das eigene Kind nach Hause kommt und ein Lied singt, von dem beide wissen, dass es von einem selbst handelt. Die gemeinsame Tochter von Kardashian und West, North West, lud Anfang 2023 auf Tiktok ein ­Video hoch, in dem sie gemeinsam mit ihrer Mutter zu Swifts Hit „Shake It Off“ aus dem Jahr 2014 tanzt.

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Für die Fans löste Swift am Freitag außerdem ein weiteres Rätsel auf: Seit der Ankündigung des Albums bei der Grammy-Verleihung im Februar hatte die Sängerin immer wieder mit dem ­Peace-Zeichen gespielt, also dem erhobenen Zeige- und Mittelfinger, was auch als Zahl zwei gelesen werden kann. Schon seit Jahren versteckt Swift in ihren Liedern, Videos und Social-Media-Posts geheime Botschaften. Zwei Stunden nachdem Swift ihr Album veröffentlicht hatte, verkündete sie auf Instagram eine Überraschung: Es gibt eine weitere Version mit dem Zusatz „The Anthology“. Es handelt sich um ein Doppelalbum mit insgesamt 31 Liedern. Für die Fans gibt es damit direkt das nächste Rätsel: Was bedeutet das für Swifts Tour in Europa?