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Auf einmal hat es doch noch heftig geregnet. Die katalanische Regionalregierung hat deshalb beschlossen, den Wassernotstand zu beenden und einige der seit drei Monaten geltenden Einschränkungen zu lockern. Starke Niederschläge im April haben die Wasserreserven in den Stauseen Kataloniens wieder steigen lassen. Im Versorgungsgebiet der Flüsse Ter und Llobregat haben sie mehr als 25 Prozent ihrer Kapazität erreicht. Seit 40 Monaten hat es in der Region viel zu wenig geregnet.

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Deswegen bedeutet die Ankündigung wenige Tage vor der Regionalwahl nur eine Atempause, aber keine Entwarnung. Die betroffene Region mit gut sechs Millionen Einwohnern in 202 Gemeinden kehrt nur in den „Vor-Notstand“ zurück, der im vergangenen Jahr ausgerufen worden war.

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Die Regionalregierung hält am Bau von zwölf Meerwasserentsalzungsanlagen an der Costa Brava fest, die bis Herbst ebenso in Betrieb sein sollen wie die schwimmende Anlage im Hafen von Barcelona. „Wir werden weiterhin Wasser sparen, ohne die härtesten Beschränkungen anwenden zu müssen“, sagte der amtierende katalanische Klimaschutzminister David Mascort. Zuvor hatte die Regionalregierung von der „schlimmsten Dürre des letzten Jahrhunderts“ gesprochen.

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Katalonien lebte schon lange über seine Verhältnisse

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Vom kommenden Montag an soll der Verbrauch pro Einwohner und Tag auf 230 Liter erhöht werden; die Wasserbegrenzung in der Landwirtschaft wird von 80 auf 50 Prozent, in der Viehzucht von 50 auf 30 Prozent und in der Industrie von 25 auf 15 Prozent verringert. Die Bewässerung von Parks und Gärten mit Trinkwasser, die Straßenreinigung und das Waschen von Fahrzeugen außerhalb der dafür vorgesehenen Anlagen sind weiterhin verboten.

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Erste Sparmaßnahmen hatten schon zu einer leichten Entspannung beigetragen. Bereits im vergangenen Jahr waren in Barcelona öffentliche Brunnen abgeschaltet worden. Von nächstem Montag an können Schwimmbecken, die schon teilweise mit Wasser gefüllt sind, wieder aufgefüllt werden; die Wiederbefüllung völlig leerer Schwimmbecken bleibt jedoch verboten. Wegen der Trockenheit hatte der Schaumweinhersteller Freixenet für mehr als 600 Mitarbeiter Kurzarbeit beantragt, weil die Trauben für die Herstellung des Cava knapp werden. Die Behörden hatten diese Maßnahme jedoch zunächst abgelehnt.

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Katalonien lebte schon lange über seine Verhältnisse, bevor die historische Dürre begann. Die wirtschaftsstarke Region verbraucht gut ein Drittel mehr Wasser als aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung steht. Von der großen Trockenheit ist auch das bei Touristen beliebte Andalusien betroffen.

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