97889 64456 72312 47532 85224 72311 99738 05314 18822 88877 83701 91188 72106 98803 83485 70762 67561 00923 55229 06479 57972 59061 74949 93171 14807 03728 86417 14924 55271 76483 09709 80826 48003 69756 41326 33857 90179 16007 50123 74390 32549 30315 44217 63317 75601 80709 41762 62320 18455 61834 28274 17965 11564 40730 97515 38882 00045 18375 34435 87730 65633 86354 42635 03181 37624 00288 29224 98754 64198 42645 13159 80277 57942 84214 09885 11406 37363 27238 16160 82824 82750 03902 45252 98749 86602 85405 74120 11069 70749 63642 54482 33973 81058 25338 11638 53184 38067 75862 58160 05931 81160 94118 63131 11678 37627 13358 15577 41533 20376 02073 54475 97260 40548 91470 84971 47067 00960 20371 54295 32383 70544 08125 72446 96640 07075 16165 30869 08344 20223 85830 11652 84248 58240 18720 83640 74865 63798 26432 11368 91553 98930 40390 63732 07578 52004 83379 91665 87295 27594 70342 33614 00445 56766 74846 32119 67664 51801 34739 44392 32414 80290 43295 50949 32938 59188 82226 64963 12065 07486 96473 17151 41690 05059 80565 72757 89563 68610 87113 78719 74762 26213 13426 23716 54025 70952 73308 30338 98371 80443 39662 15506 33308 53719 47268 57523 71539 98084 43052 68615 92226 35372 86296 82533 08533 12606 77475 19780 50069 42332 94775 84463 97795 86712 89454 36026 27730 87899 25252 69813 38682 Kurz vor Olympia kommt ein Skandal ans Licht, von dem Sie nie erfahren sollten - BABY-ACE

Drei Monate vor Beginn der großen Eröffnungsshow werden die Olympischen Spiele in Paris von einem Doping-Skandal der Superlative überschattet. Wie Journalisten der ARD und der New York Times ans Licht brachten, hatte man vor der letzten Sommerolympiade in Tokio fast bei der Hälfte des chinesischen Schwimmteams das verbotene Dopingmittel Trimetazidin nachgewiesen.

Die Welt-Antidopingagentur (WADA) hielt die Ergebnisse jedoch unter Verschluss – und China räumte ab: Die zuvor positiv getesteten Schwimmer standen in Tokio bei fünf Wettbewerben auf dem Siegertreppchen. Sie trugen dreimal Gold und zweimal Silber nach Hause, zum Ruhme ihres Landes und seiner Funktionäre. Einige von ihnen, wie der Sieger über 200 Meter Lagen Wang Shun, der Weltmeister im Brustschwimmen Qin Haiyang und die in ihrer Heimat als „Butterfly Queen“ verehrte Zhang Yufei werden auch für Paris als Favoriten gehandelt.

Die Führungsriege der WADA verteidigt ihr Vorgehen mit Zähnen und Klauen

Sportler und viele Politiker reagierten auf die Enthüllungen mit Unverständnis und Entsetzen. Die Fechterin Léa Krüger, Präsidiumsmitglied des Spitzensportler-Netzwerks Athleten Deutschland, und der für Paris qualifizierte Freistil-Experte Josha Salchow beklagten einen „Vertrauensbruch“ in das internationale Anti-Doping-System. Paige Madden , die mit der US-Staffel in Tokio über viermal 200 Meter Freistil auf dem zweiten Platz hinter China landete, fühlt sich und ihr Team „betrogen“.

Kritik am Vorgehen der WADA hagelte es auch von der nationalen US-Antidopingagentur USADA, deren Chef schon länger eine Reform der internationalen Dachorganisation fordert. Der Drogenbeauftrage des US-Präsidenten, Rahul Gupta, will eine unabhängige Untersuchung des Falls einleiten.

Die Führungsriege der WADA, der jetzt die Vertuschung eines möglichen Dopingfalls vorgeworfen wird, verteidigt ihr Vorgehen mit Zähnen und Klauen. In einer Pressekonferenz erklärte man, dass es an der damaligen Beurteilung des Falles durch die chinesische Antidopingagentur CHINADA bis heute nicht den geringsten Zweifel gebe. Gegen den Chef der US-Antidopingbehörde Travis Tygart und die für die Veröffentlichung geheimer WADA-Unterlagen verantwortlichen Journalisten würden rechtliche Schritte geprüft.

Eine genauere Betrachtung der bekannt gewordenen Vorgänge, der Rechtslage und der wissenschaftlichen Daten zeigt jedoch, dass die WADA-Verantwortlichen einen schweren Fehler gemacht und das Vertrauen vieler Sportler zu Recht verloren haben.

Der China-Kader und die zweimonatige Verspätung

Die von ARD und New York Times veröffentlichten – und von der WADA mittlerweile bestätigten – Geschehnisse haben bereits als solche das Zeug zu einem Krimi. Zum Jahreswechsel 2020/21 fand in Shijiazhuang, einer Großstadt südwestlich von Peking, ein nationaler Schwimmwettbewerb statt. Unter den rund 200 Teilnehmern waren die Spitzenathleten des chinesischen Kaders, der sich mit diesem und anderen Wettkämpfen auf die Olympischen Spiele in Tokio vorbereitete.

Wie für solche Ereignisse vorgeschrieben, führte die nationale Antidopingbehörde CHINADA Kontrollen durch, wobei insbesondere die Bestplatzierten der einzelnen Wettbewerbe sowie der internationale, auch für Olympia vorgesehene Kader im Fokus standen. Weil einige Teilnehmer während der dreitätigen Veranstaltung mehrfach zum Test mussten, gaben 39 Schwimmer insgesamt etwa 60 Mal Urin ab. Dieser wurde jeweils sofort in zwei versiegelte Röhrchen – die „A-Probe“ und die „B-Probe“ – aufgeteilt, eingefroren und in das nationale Antidoping-Labor nach Peking gebracht.

Das Labor fand bei 23 der 39 überprüften Athleten die verbotene Substanz Trimetazidin (TMZ) – ein klarer Verstoß gegen den WADA-Code , der die sofortige, vorläufige Suspendierung der Athleten und eine Information der Öffentlichkeit hätte nach sich ziehen müssen.

Erklärungen, die Sportler aus dem Hut zaubern

Die CHINADA jedoch ließ sich erst einmal Zeit. Das Ergebnis der Dopingtests, die gewöhnlich nicht mehr als drei Tage benötigen, teilte man erst am 15. März 2021 der WADA vertraulich mit. Grund für die Verzögerung war angeblich eine pandemiebedingte Auflage, wonach zum Schutz des Laborpersonals vor dem Öffnen der Urinproben die Ergebnisse der Corona-Tests bei den Sportlern abgewartet werden mussten. Dass die Corona-PCR nicht länger als 48 Stunden dauert, weiß natürlich auch die WADA. Trotzdem hält sie die Begründung für die zweimonatige Verspätung der Mitteilung für plausibel.

In dieser Zeit hat man sich in China offensichtlich intensive Gedanken gemacht, wie die positiven Dopingtests wegdiskutiert werden könnten.

Der World Anti-Doping Code schreibt beim fehlerfreien Nachweis einer verbotenen Substanz ( adverse analytical finding ) eine sofortige Suspendierung vor, sofern keine medizinische Sondergenehmigung vorliegt. Es gibt jedoch eine Ausnahme: Die nationale Antidopingbehörde kann von der Suspendierung absehen, wenn der Athlet glaubhaft macht, dass der Regelverstoß auf eine Verunreinigung ( contamination ) zurückzuführen ist, von der er nichts gewusst haben kann und für die er auch nicht mittelbar (zum Beispiel, weil sein Arzt einen Fehler gemacht hat) verantwortlich ist.

In diesem Fall kann die nationale Antidopingbehörde auch entscheiden, den Vorgang nicht weiter als Regelverstoß zu verfolgen ( decision not to move forward ). Es ist deshalb wenig überraschend, dass nahezu jeder des Dopings Beschuldigte eine Erklärung aus dem Hut zaubert, wie die verbotene Substanz in seinen Körper geraten sei. Die kürzlich für vier Jahre gesperrte russische Eiskunstläuferin Kamila Valieva behauptete etwa (erfolglos), aus einem Glas ihres Großvaters getrunken zu haben, der wegen einer Herzerkrankung TMZ genommen habe.

Plötzlich war der Fall für die Pekinger Kontrolleure gelöst

Bei 23 positiv getesteten Mitgliedern der Nationalmannschaft kam die Kranker-Opa-Story jedoch nicht als Ausrede in Frage. Ärzte, Trainer und Diätberater des Teams duften es auch nicht gewesen sein, weil die Sportler für sie laut Antidoping-Code mittelbar verantwortlich sind. Für den, zumindest sprichwörtlich, stets verdächtigen Gärtner ließ sich wohl ebenfalls keine brauchbare Räuberpistole erfinden.

Da TMZ durch den Mund aufgenommen wird, gab es jedoch, zumindest theoretisch, eine halbwegs plausible Entschuldigung: Die „Kontamination“ könnte durch einen Unbeteiligten in der Küche des Huayang Holiday Hotels in Shijiazhuang verursacht worden sein, in dem die Schwimmer untergebracht waren.

Dann passierte das, was man in der katholischen Kirche wohl umgehend als göttliches Wunder anerkennen würde: Die CHINADA ließ, mit Unterstützung des Pekinger Ministeriums für Öffentliche Sicherheit, die Hotelküche auf TMZ untersuchen – und wurde fündig. Spuren des Dopingmittels, das in China regulär als Herzmedikament verschrieben wird, fanden sich angeblich an einem Gewürzbehälter, einem Dunstabzug und einem Abfluss.

Damit war der Fall für die Kontrolleure gelöst: Wahrscheinlich war einer herzkranken Person eine Pille in einen Kochtopf geplumpst, wodurch justament die Top-Schwimmer des chinesischen Nationalteams kontaminiert wurden. Der tattrige Täter wurde natürlich nicht gefunden. Es ist also nicht auszuschließen, dass es doch wieder der – wohl herzkranke – Gärtner war, der gerade ein paar Kräuter vorbeibrachte.

Die Küchen-These und wie plausibel sie ist

Der Fairness halber ist einzuräumen, dass auch Wunder wahr sein können. Nach den – mit gutem Grund – strengen Antidopingregeln muss jedoch der Athlet seine Unschuld beweisen, wenn bei ihm eine verbotene Substanz nachgewiesen wurde. Da hier, wie zuvor in Russland, der Verdacht eines systematischen und staatlich tolerierten Dopings im Raum steht, hätte die WADA die decision not to move forward der CHINADA beim Internationalen Sportgerichtshof (CAS) anfechten müssen. Indem sie dies unterlassen hat – und ihr Vorgehen auch heute noch verteidigt – macht sie sich zur Komplizin der Straftäter, die sie eigentlich bekämpfen soll.

Auch die wissenschaftlichen Überlegungen, mit denen die WADA jetzt ihre Entscheidung zu rechtfertigen versucht, können in keiner Weise überzeugen. Demnach sei – erstens – die Küchen-These plausibel, weil aus anderen Hotels keine positiven Dopingtests gemeldet wurden. Zweitens seien nur sehr niedrige und bei einigen Schwimmern auch abwechselnd negative und positive TMZ-Werte bestimmt worden, weshalb bei dem Wettkampf in Shijiazhuang kein für die Platzierungen relevantes Doping vorgelegen hätte.

Das erste Argument hinkt bereits deshalb, weil die WADA nicht weiß, nach welchem Verfahren die chinesischen Athleten auf wie viele Hotels in Shijiazhuang verteilt wurden. Es wäre durchaus möglich, dass alle Mitglieder der Nationalmannschaft im selben Hotel übernachtet haben und andere Schwimmer nicht nach dem gleichen Schema mit TMZ gedopt hatten.

Es ist auch nicht bekannt, wie viele der 16 (von 39) negativ getesteten Schwimmer in anderen Hotels waren. Eine statistische Widerlegung des Dopingvorwurfs ist deshalb objektiv unmöglich. Hinzu kommt, dass die WADA mit ihrem zweiten Argument das erste selbst entkräftet: Weil die Messwerte sehr niedrig und teilweise sogar zwischendurch negativ waren, können auch bei den 16 Schwimmern mit unauffälligen Dopingtests unter der Nachweisgrenze liegende TMZ-Belastungen nicht ausgeschlossen werden.

TMZ verbessert die Energiebilanz des Herzmuskels

Das zweite Argument ist ebenfalls vollkommen untauglich, um den Dopingverdacht zu entkräften. Die – bei der Pressekonferenz in epischer Breite ausgeführten – Überlegung der WADA, wonach die nachgewiesenen Konzentrationen für ein wirksames Doping beim Wettkampf in Shijiazhuang nicht ausgereicht hätten, geht an der Sache vorbei. Dass die chinesischen Spitzensportler so dumm waren, sich mit einem ohne Weiteres nachweisbaren Mittel für eine nationale Ausscheidung zu dopen, wird ihnen wohl niemand ernsthaft unterstellen wollen.

TMZ verbessert die Energiebilanz des Herzmuskels, wodurch der Sportler bei Dauerbelastung weniger Sauerstoff verbraucht und erst später ermüdet. Das Mittel wird deshalb bevorzugt für die Leistungssteigerung im Training eingesetzt und rechtzeitig vor den Wettkämpfen abgesetzt.

Genau darauf deuten die vom Dopinglabor der CHINADA gefundenen, sehr niedrigen und fluktuierenden TMZ-Werte hin. Die WADA hat vergangene Woche behauptet, die Messwerte hätten durchweg „im Bereich von Pikogramm pro Milliliter“ gelegen (ein Pikogramm ist ein Billionstel Gramm). Nach Informationen der ARD-Dopingredaktion werden im Untersuchungsbericht der CHINADA Konzentrationen im Bereich von 100 bis 1700 Pikogramm TMZ pro Milliliter Urin (pg/ml) angegeben. Die Nachweisgrenze des üblichen Standard-Verfahrens (Gaschromatographie mit Massenspektrometrie, GC-MS) liegt bei 1500 pg/ml; die beste High-Tech-Methode (Flüssigchromatographie mit Tandem-Massenspektrometrie, LC-MS/MS) erreicht 20 pg/ml.

Laut WADA hatten alle auffälligen Schwimmer sehr niedrige TMZ-Werte

Die TMZ-Konzentrationen im Urin werden unter anderem von der Tageszeit, der Art und Menge zuvor konsumierter Getränke, durch körperliche Belastung und durch Schwitzen beeinflusst. In der Nähe der Nachweisgrenze sind deshalb bei wiederholten Messungen im hier relevanten Zeitraum von drei Wettkampftagen auch abwechselnd (knapp) positive und (knapp) negative Werte zu erwarten.

Laut WADA hatten alle auffälligen Schwimmer sehr niedrige TMZ-Werte, die nahe an der Nachweisgrenze lagen. Sechs von ihnen waren zuerst negativ und bei einem späteren Test positiv (-/+). Ein Schwimmer war zuerst positiv, dann negativ und dann wieder positiv (+/-/+) und ein weiterer war zweimal negativ und dann positiv (-/-/+). Die sehr niedrigen Werte und die Fluktuationen im Verlauf weniger Tage wären zu erwarten, wenn die Einnahme des Dopingmittels bereits mehr als eine Woche zuvor beendet wurde.

Dass bei diesem – wohlgemerkt: hypothetischen – Szenario gleich 23 Profis des Nationalteams die TMZ-Einnahme zu spät gestoppt hätten, könnte mit der Pandemie zusammenhängen, wodurch es während des Trainings weniger Kontrollen gab. Möglicherweise hat auch das von der WADA akkreditierte Dopinglabor in Peking, das sich zu dieser Zeit bereits auf die Ausrichtung der Winterolympiade 2022 vorbereitete und neue Geräte ausprobierte, die Athleten und ihre Ärzte mit einem empfindlicheren Nachweisverfahren (LC-MS/MS) überrascht.

Merkwürdiger Weise hat offenbar keiner der betroffenen Athleten von seinem Recht Gebrauch gemacht, das Laborergebnis durch Öffnung der B-Probe überprüfen zu lassen. Obwohl die angebliche TMZ-Kontamination in der Küche erst Monate später gefunden wurde, hielten sie den Nachweis des Dopingmittels in ihrem Urin demnach auf Anhieb für plausibel.

Die Entscheidung der WADA war ein schwerer Fehler – und zwar aus drei Gründen

Auch das juristische Argument, an das sich die WADA jetzt klammert, ist reichlich verquast. Demnach sei es im Hinblick auf die TMZ-Funde in der Hotelküche, die man seitens der WADA nicht bezweifle, nahezu ausgeschlossen gewesen, vor dem CAS ein strafbares Dopingvergehen nachzuweisen. Eine Anfechtung der decision not to move forward der CHINADA hätte demnach zwar zur formellen Feststellung einer – von chinesischer Seite verneinten – Verletzung der Antidoping-Regeln ( anti-doping violation ) geführt. Da die Athleten aufgrund der Küchen-Kontamination dafür keine Schuld treffe hätte der CAS jedoch ohnehin keine Strafe ausgesprochen, sondern nur einen so genannten „ no-fault case “ festgestellt. Davon hätte aber, so die Argumentation der WADA, niemand einen Nutzen gehabt.

Das ist jedoch falsch. Die Entscheidung der WADA, gegen die mögliche Vertuschung des Falles durch ihre chinesischen Kollegen nichts zu unternehmen, war ein schwerer Fehler – und zwar aus drei Gründen.

Erstens hätten es die obersten Dopingbekämpfer nicht einfach hinnehmen dürfen, dass ihnen mit dem merkwürdigen TMZ-Fund in der Hotelküche möglicherweise eine fingierte Story aufgetischt wird. Eine Intervention der WADA vor dem CAS hätte die angebliche Kontamination natürlich in Zweifel ziehen müssen, ob es der chinesischen Seite passt oder nicht. Dann wäre es auch nicht nur darum gegangen, ob aus einem Nicht-Fall ( no violation case ) ein schuldloser Verstoß gegen die Dopingregeln ( no-fault case ) wird, sondern es stünde – mit gutem Grund – die Möglichkeit eines vorsätzlichen Dopings mit staatlicher Tolerierung im Raum. Zur Erhebung dieses Vorwurfes fehlte den WADA-Verantwortlichen jedoch offenbar der Mut oder, was noch schlimmer wäre, man hat sich aus politischen Gründen dagegen entschieden.

Wenn das Küchenwunder von Shijiazhuang wirklich wahr ist

Zweitens hätte die Verhandlung vor dem CAS eine gründliche wissenschaftliche Untersuchung des Vorgangs ermöglicht. Gemäß den WADA-Regeln hätten dann alle Proben – auch die aus der Küche – aufgehoben und auf Verlangen auch einer unabhängigen Untersuchung zugänglich gemacht werden müssen. Anhand der Mengen und Zersetzungsprodukte des TMZ hätte man prüfen können, ob die (angeblich) erst nach mehreren Monaten gefundenen Spuren zu den bei den Athleten Anfang Januar gefundenen Werten passen.

Dabei wären auch die Reinigungspläne der Küche ausgewertet und der mögliche Weg der Substanz vom Gewürzbehälter zum Abfluss und zur Abzugshaube rekonstruiert worden. Wenn sich dann herausgestellt hätte, dass eine Massenkontamination auf diesem Wege tatsächlich möglich ist, wäre diese Erkenntnis für künftige Dopingverdachtsfälle – und die davon betroffenen Sportler – von unschätzbarem Wert gewesen.

Drittens wäre auch die Feststellung eines schuldlosen Regelverstoßes ( no-fault case ) durch den CAS öffentlich gemacht worden. Die betroffenen Schwimmer wären heute in allen Ehren exkulpiert und könnten sich ohne Angst vor bösen Blicken auf die große Eröffnungsfeier an der Seine freuen – das gilt aber natürlich nur, wenn das Küchenwunder von Shijiazhuang wirklich wahr ist.

302 Found

302

Found

The document has been temporarily moved.