Bei einer Massenpanik auf einer religiösen Veranstaltung sind in Nordindien mindestens 107 Menschen ums Leben gekommen. „Ersten Informationen zufolge sind 107 Menschen gestorben“, teilte eine Behördenvertreterin aus der Stadt Aligarh mit. Rund 150 Verletzte sollen in ein Krankenhaus gebracht worden sein. Die Zahl der Toten könnte deshalb noch steigen. Unter den Opfern sollen viele Frauen und Kinder sein, berichteten Ärzte dem indischen Fernsehen.

Das Unglück ereignete sich demnach in einer dörflichen Region im Bezirk Hathras im Bundesstaat Uttar Pradesh, etwa 200 Kilometer von der Hauptstadt Neu-Delhi entfernt. Nach Behördenangaben sollen sich bei der privat organisierten Zeremonie eines Hindu-Priesters und seiner Frau 15.000 Gläubige versammelt haben. Der Ort war stark überfüllt. Angeblich waren nur 5.000 Besucher genehmigt.

„Es gab keinen Ausweg“

Offenbar hatten Hunderte versucht, gleichzeitig zu fliehen. Eine Überlebende berichtete örtlichen ­Me­dien, dass der Ansturm sofort nach dem Ende der Veranstaltung einsetzte. „Alle hatten es eilig, die Veranstaltung zu verlassen“, sagte sie. „Es gab keinen Ausweg, und die Menschen fielen übereinander.“

Viele Opfer seien in dem Gedränge erstickt, berichtete die Presse. Sie seien mit Last­wagen und Privatautos in Krankenhäuser gebracht worden. In den sozialen Medien wurden Videos verbreitet, die aufgetürmte Leichen vor einem örtlichen Krankenhaus zeigten.

Der Ministerpräsident von Uttar Pradesh, Yogi Adityanath, ordnete eine Untersuchung an. „Die betreffenden Beamten wurden angewiesen, die Hilfs- und Rettungsmaßnahmen auf den Notfalleinsatz einzustellen und die Verletzten angemessen zu behandeln“, schrieb er auf X. Verteidigungsminister Rajnath Singh sprach den Angehörigen sein Beileid aus. Der Vorfall sei „extrem schmerzhaft“.