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Das höchste Gericht von New York hat die historische Verurteilung von Harvey Weinstein wegen schwerer Sexualverbrechen aus dem Jahr 2020 aufgehoben. Das Gericht befand am Donnerstag, dass der Richter im Verfahren einen entscheidenden Fehler gemacht habe, indem er Zeugenaussagen zugelassen hatte, die nicht Teil der Anklage waren.

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In dem Prozess sagten mehrere Frauen aus, die angaben, von Weinstein belästigt worden zu sein, deren Anschuldigungen aber nicht Teil der staatsanwaltlichen Ermittlungen waren. So sei Weinstein nicht allein wegen der begangenen und ihm vorgeworfenen Straftaten zu 23 Jahren Haft verurteilt worden, sondern vor allem aufgrund seines Verhaltens in der Vergangenheit, erklärten die Richter des Berufungsgerichts. Damit folgten sie der Argumentation von Weinsteins Anwälten, die in ihrem Antrag auf Aufhebung des Urteils erklärt hatten: „Es wurde über seinen Charakter gerichtet, aber nicht über die Beweise.“

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Die Anklage beruhte auf den Aussagen der Nachwuchsschauspielerinnen Miriam Haley und Jessica Mann. Darüber hinaus sagten drei weitere Frauen während des Prozesses als Zeuginnen für „frühere schlechte Taten“ des einst mächtigsten Mannes Hollywoods aus.

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Die „New York Times“ zitierte Weinsteins Anwalt nach der Aufhebung des Urteils am Donnerstag: Die Entscheidung sei „nicht nur ein Sieg für Herrn Weinstein, sondern für jeden Strafverteidiger im Bundesstaat New York“. Der Anwalt gratulierte demzufolge dem Berufungsgericht „für die Aufrechterhaltung der grundlegendsten Prinzipien, die ein Strafverteidiger in einem Prozess haben sollte“.

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Nun liegt es am Bezirksstaatsanwalt von Manhattan, der sich gerade in einem Prozess gegen den ehemaligen Präsidenten Donald Trump befindet, zu entscheiden, ob es zu einem neuerlichen Prozess gegen Harvey Weinstein kommen wird.

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Trotz der Aufhebung des Urteils ist der 72-Jährige kein freier Mann. Weinstein wird im Gefängnis bleiben, weil er 2022 in Kalifornien wegen einer Vergewaltigung zu 16 Jahren Haft verurteilt wurde. Die ersten Missbrauchsvorwürfe gegen den Gründer der Filmgesellschaften Miramax und The Weinstein Company waren im Jahr 2017 laut geworden. In den kommenden Jahren machten mehr als 80 mutmaßliche Opfer sexuelle Übergriffe durch Weinstein öffentlich.

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