Am Dienstag hat das Parlament in Rom die Gesetzesreform zum Schwangerschaftsabbruch verabschiedet. Nun werden aus der nordwestitalienischen Region Aostatal „Einschüchterungen“ von schwangeren Frauen in Abtreibungskliniken gemeldet.
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Wie das „Frauenzentrum gegen Gewalt“ in Aosta am Wochenende mitteilte, berichteten in der vergangenen Woche mehrere Frauen, dass sie bei der gesetzlich vorgeschriebenen Beratung vor dem Eingriff dazu gebracht worden seien, bei einer Ultraschalluntersuchung die Herztöne des Fötus anzuhören. Die Frauen berichteten außerdem, dass sie in den Abtreibungskliniken von Freiwilligen von Lebensschutzorganisationen angesprochen wurden, die ihnen finanzielle Hilfe anboten, sollten sie sich doch für das Austragen des Fötus entscheiden.
Das Parlament hatte am Dienstagabend die von der Mitte-rechts-Koalition unter Führung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni durchgesetzte Regelung verabschiedet, wonach die 20 Regionen des Landes jeweils selbst darüber entscheiden können, ob sie Gruppen „mit qualifizierter Erfahrung in der Unterstützung der Mutterschaft“, sogenannten Lebensschutzorganisationen, Zugang zu den obligatorischen Beratungsgesprächen vor dem Schwangerschaftsabbruch geben. Die linken Oppositionsparteien kritisieren die Reform des Abtreibungsgesetzes als „schwerwiegenden Angriff auf die Freiheit der Frauen“ und als „gesellschaftlichen Rückschritt“.
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Meloni-Regierung weist Vorwürfe zurück
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Das Gesetz 194 von 1978 zur Legalisierung der Abtreibung sieht vor, dass der Abbruch einer Schwangerschaft in den ersten 90 Tagen grundsätzlich erlaubt ist, wenn sich die Schwangere zuvor beraten lässt und den Abbruch erst nach einer anschließenden Bedenkzeit von sieben Tagen vornehmen lässt.
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Die Regierung von Giorgia Meloni weist den Vorwurf zurück, das Recht auf Schwangerschaftsabbruch abschaffen zu wollen und versichert, mit der Möglichkeit der umfassenden Beratung auch zu „anderen Optionen“ statt dem Abbruch der Schwangerschaft werde der Geist des Gesetzes 194 erst erfüllt.