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Die Menschen auf den Kanaren haben genug. Die Einwohner der spanischen Atlantikinseln rebellieren gegen die Auswirkungen des Massentourismus. „Die Kanaren haben ihre Grenzen“, war das Motto der Großdemonstration, der sich nach Behördenangaben 57.000 Teilnehmer anschlossen; die Veranstalter sprachen sogar von 130.000. Selbst La Graciosa, die kleinste der acht Inseln, schloss sich dem Protest an. Dort versammelte sich an der Hafenpromenade von Caleta de Sebo eine große Gruppe und rief „Die vereinten Kanaren, werden niemals besiegt“.

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Auf der nächstgrößten Insel El Hierro waren es mehr als 120 vor der Touristeninformation in Valverde. Beide Inseln galten lange Zeit als die letzten Refugien angesichts der wachsenden Welle von Touristen die vor allem Teneriffa und Gran Canaria überrollt: 16 Millionen waren es im vergangenen Jahr auf dem gesamten Archipel mit 2,2 Millionen Bürgern.

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Wohnungsnot trieb die Menschen auf die Straße

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In La Laguna auf Teneriffa begannen sechs Aktivisten einen Hungerstreik. Sie fordern, zwei große Hotel-Projekte auf der Insel zu stoppen. Auch in anderen Städten, die den Touristenansturm kaum noch verkraften können, wurde am Samstag demonstriert. Auf der spanischen Halbinsel in Granada, Barcelona, Madrid und Málaga, zudem in Amsterdam, London und Berlin – aus Britannien und Deutschland kommen die meisten Urlauber auf den Kanaren. „Die Kanaren leben nicht vom Tourismus, der Tourismus lebt von den Kanaren“, lautete einer der Slogans, der am Wochenende zu hören war.

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Die Veranstalter, die sich zur Plattform „Die Kanarischen Inseln sind erschöpft“ zusammengeschlossen hatten, betonten, dass es keine Tourismusphobie gebe und man die Besucher nicht ablehne. Die Demonstrationen seien Weckruf für die politischen Verantwortlichen, den unbegrenzten Wachstum zu stoppen und die Interessen der Bewohner nicht zu vergessen. Die Urlauber brachten den Inseln mit 22 Milliarden Euro im vergangenen Jahr Einnahmerekord. 35 Prozent der Wirtschaftsleistung und 40 Prozent der Arbeitsplätze sind inzwischen von der Branche abhängig.

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Santa Cruz De Tenerife: Menschen protestieren mit Plakaten gegen das Tourismusmodell.
Santa Cruz De Tenerife: People protest the tourism model with posters.dpa

Doch von diesem Reichtum profitieren längst nicht alle: Die Einkommen sind deutlich niedriger als der nationale Durchschnitt, während die Kosten regelrecht explodieren. Jeder dritte Einwohner ist von Armut bedroht, die Arbeitslosigkeit liegt mit 15 Prozent mehrere Punkte über der gesamtspanischen Quote.

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Viele Menschen trieb die am Samstag die Wohnungsnot auf die Straße. „Der Tourismus erhöht meine Miete“ stand auf einigen Plakaten und „Das Paradies wird nicht mit Beton gemacht“. Inzwischen gibt es fast 260.000 Hotelzimmer und gut 220.000 Ferienwohnungen; die Zahl dieser Urlauber-Apartements wuchs alleine in den vergangenen beiden Jahren um 40 Prozent.

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Aber die Folge ist, dass die Mieten und Immobilienpreise für den Großteil der einheimischen Bevölkerung unbezahlbar geworden ist. Die meisten können mit den ausländischen Investoren und Gästen nicht mehr mithalten. In Touristengebieten können sie oft nur ein Zimmer mieten, eine Wohnung teilen oder in Wohnwagen leben, um dort eine Stelle annehmen zu können. Die Demonstranten forderten die Vermietung an Urlauber stärker zu kontrollieren, den Immobilienerwerb durch Käufer, die nicht auf den Inseln leben, zu begrenzen sowie eine Umweltsteuer für Touristen einzuführen.

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Urlaubsboom im „Land der Kellner“ hält wohl erst einmal an

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Seit dem Ende der Corona-Pandemie kommen so viele Urlauber wie noch nie nach Spanien. Im vergangenen Jahr waren es nach Angaben des nationalen Statistikamts 85,1 Millionen ausländische Touristen, die einen Umsatz von 108 Milliarden Euro brachten – mehr als im bisherigen Rekordjahr 2019 und doppelt so viele wie 1998. Spanien könnte sogar bald Spitzenreiter Frankreich überholen. Aber die große Abhängigkeit vom Tourismus, der 13 Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung ausmacht, birgt auf den Kanaren wie auf dem Festland Risiken.

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Auch dort dominieren in den Badeorten schlecht bezahlte Jobs für wenig qualifizierte Mitarbeiter, die nicht dazu beitragen, dass Spanien aufhört, das „Land der Kellner“ zu sein, als das es lange Zeit spöttisch bezeichnet wurde. Die Buchungszahlen für dieses Jahr deuten an, dass der Boom erst einmal anhält. Aber nicht nur die fehlenden Wohnungen für ihre Angestellten, sondern auch die zunehmende Trockenheit und Wasserknappheit machen den Hoteliers zu schaffen. Jetzt formiert sich an den Küsten auch noch Widerstand gegen das alte Geschäftsmodell, für das immer mehr Einheimische einen hohen Preis bezahlen.

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