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Richtig zufrieden, nein, das war er nicht. Wie häufig. Die nächsten acht WM-Punkte hatte Max Verstappen dennoch in der Tasche. „Es war nicht perfekt“, sagte der Formel-1-Weltmeister im Red Bull, nachdem er am Samstag das Sprintrennen im Rahmen des Großen Preises von Miami gewonnen hatte.

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Über 19 Runden (100 Kilometer) wurde Ferrari-Pilot Charles Leclerc Zweiter, der Mexikaner Sergio Pérez fuhr zur Freude der lokalen lateinamerikanischen Community auf Platz drei. Der Rheinländer Nico Hülkenberg (Haas) sammelte als Siebter zwei Punkte. „Für das Rennen müssen wir uns verbessern“, sagte Helmut Marko, Motorsportchef von Red Bull, dem Sender Sky: „Laut Max ist das Fahrzeugheck zu instabil.“

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Mercedes-Malaise geht weiter

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Am Freitag war Verstappen nach nur einer Trainingseinheit auf der Piste des Miami International Autodrome zur Pole Position gerast. Dahinter starteten Leclerc, Pérez und, überraschenderweise, Daniel Ricciardo im Racing Bull von Platz vier. Nico Hülkenberg ging als Zehnter ins zweite von sechs Kurzrennen des Jahres. Der Rheinländer hatte in der Qualifikation beide Silberpfeile hinter sich gelassen: Vor traumhafter Kulisse in Miami Gardens geht der Mercedes-Albtraum weiter, George Russell fuhr als Elfter los, Lewis Hamilton als Zwölfter.

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Als auf der 5,4 Kilometer langen Piste rund um das Footballstadion der Miami Dolphins nach 176 Metern zum ersten Mal gebremst wurde, musste sich Verstappen strecken, um vor Leclerc nach rechts einzubiegen. „Die Kupplung hat nicht so gut gegriffen beim Losfahren“, berichtete der Niederländer. Doch er behauptete Platz eins. Ricciardo brachte es fertig, an Pérez auf Platz drei vorbeizuziehen. Dahinter wurde es derart turbulent, dass die Rennleitung das Safety-Car in die Bahn befahl. Was war geschehen?

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Chaos am Start

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In einer Kettenreaktion, ausgelöst von Lewis Hamilton, steuerte Fernando Alonso seinen Aston-Martin eingangs von Kurve eins in den Renner von Stallkollege Lance Stroll hinein. Der wiederum touchierte Lando Norris – der McLaren-Pilot kreiselte von der Piste und schied aus. Stroll brachte seinen ramponierten Boliden zwar zurück an die Box, doch der Schaden war zu groß, der Kanadier gab auf.

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Auch Alonso funkte SOS: „Ich habe einen Reifenschaden“, meldete der Spanier am Funk und wusste sofort, wer der Schuldige war: „Hamilton kam angerauscht wie ein Stier!“. Das Manöver des gefrusteten Rekordweltmeisters war übermütig gewesen, wenngleich er das anders empfand: „Da war innen eine Lücke und ich habe sie genutzt“, sagte Hamilton.

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Die Streckenkommissare werteten das Tohuwabohu als handelsüblich und sprachen keine Strafen aus. Nach zwei Runden hinter dem Sicherheitsfahrzeug hatte sich die Aufregung gelegt, das kaltverformte Carbon war aufgekehrt und die Hatz begann aufs Neue. Sogar Alonsos vermeintlicher Plattfuß entpuppte sich als Wahrnehmungsfehler des Spaniers, der trotzdem Letzter war, während Hülkenberg auf Platz sieben gespült wurde.

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Verstappen schimpft, Sainz verzweifelt

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Es dauerte nicht lange, da revanchierte sich Sergio Pérez und eroberte Platz drei von Ricciardo zurück. An der Spitze fuhr Verstappen voraus, nach sechs Umläufen hatte er sich abgesetzt und blieb fortan außer Reichweite für Leclerc. Im Mittelfeld begann ein erbittertes Duell zwischen Hamilton und Kevin Magnussen im zweiten Haas.

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Der künftige Ferrari-Star Hamilton klagte über seinen lahmen Mercedes: „Ich bin sehr langsam auf der Geraden.“ So funkt er in diesem Jahr wie in Dauerschleife. Als er dann doch in Schlagdistanz war, wehrte sich Magnussen mit wiederholt verbotenen Mitteln und bekam eine Zeitstrafe nach der anderen aufgebrummt.

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Währenddessen verzweifelte Carlos Sainz mit seinem an diesem Wochenende blau akzentuiertem Ferrari bei dem Versuch, Daniel Ricciardo zu überholen, was ihm bis zum Ende nicht gelingen sollte. Ricciardos vierter Platz ist für den Australier, der um seine Zukunft in der Formel 1 kämpft, ein dringend herbeigesehntes Erfolgserlebnis.

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Verstappen schimpfte per Funk über die „schreckliche“ Balance seines überlegenen Boliden: „Null Grip auf der Hinterachse!“ Nun, es reichte, um Leclerc mehr als zwei Sekunden hinter sich zu halten und dem Sieg entgegenzurasen: „Der erste Sieg des Wochenendes“, wurde ihm ins Cockpit gefunkt. Am Sonntag (22.00 Uhr MESZ im F.A.Z.-Liveticker zur Formel 1 und bei Sky) soll der nächste folgen.

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Wenngleich Helmut Marko mahnte: „Wir haben Ferrari in Schach halten können, aber ich glaube, im Hauptrennen ist McLaren unser Konkurrent. Wir müssen uns verbessern“, sagte der 81-Jährige mit Blick auf Verstappens Klagen für das instabile Fahrverhalten des Red Bull.

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Hamilton geblitzt

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Unterhaltung bot Hamiltons Kampf mit Magnussen, von dem Hülkenberg profitierte, da er so ein Polster herausfahren konnte, das ihm den siebten Platz rettete. Hamiltons Kollege Russell war derweil nicht in der Lage, an Zhou Guanyu (Sauber) oder Logan Sargeant (Williams) vorbeizukommen: Nur Platz zwölf für den Briten. Hamilton wurde als Achter abgewinkt, Magnussen mit insgesamt 35 Strafsekunden für unfaire Abwehrmanöver als Letzter.

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Doch das Schlusswort hatte auch im Falle Hamilton die Rennleitung: Er war geblitzt worden, als das Safety-Car das Feld wegen der Kehrarbeiten durch die Boxenstraße geführt hatte. Die fällige Durchfahrtsstrafe wurde umgewandelt in zwanzig Extrasekunden, die zu Hamiltons Endergebnis addiert wurden. Weg war der Punkt, Rang 16 für Hamilton.

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Verstappen konnte durch seinen Sprintsieg den Vorsprung in der Meisterschaft ausbauen: Er führt mit 118 Punkten vor Pérez (91) und Leclerc (83). Der Große Preis führt am Sonntag über 57 Runden.

Verstappen on pole

Max Verstappen hat die Qualifikation zum Großen Preis von Miami gewonnen. Der Weltmeister, der wenige Stunden zuvor bereits das Sprintrennen gewonnen hatte, drehte am Samstag im Miami International Autodrome in 1:27,241 Minuten die schnellste Runde. Das Ferrari-Duo um Charles Leclerc und Carlos Sainz fuhr auf die Plätze zwei und drei.

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Leclerc fehlten 0,14 Sekunden auf die Bestzeit des Niederländers im Red Bull, dessen Teamkollege Sergio Pérez Vierter wurde. Der Rheinländer Nico Hülkenberg wurde im Haas starker Neunter. Rekordweltmeister Lewis Hamilton qualifizierte sich im Mercedes auf Platz acht. Für Verstappen war es saisonübergreifend die siebte Pole Position in Folge. (sösi.)

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